In Deutschland beispielsweise hat ein Niedrigenergiehaus eine Energieverbrauchsgrenze für die Raumheizung von 50 kWh / m2 pro Jahr, während in der Schweiz nicht mehr als 42 kWh / m2 pro Jahr für die Raumheizung verwendet werden dürfen. Derzeit erreicht das durchschnittliche Niedrigenergiehaus in den genannten Ländern etwa die Hälfte dieser Mengen, zwischen 30 kWh / m2 pro Jahr und 20 kWh / m2 pro Jahr für die Raumheizung.
In Kroatien wird bei der Definition eines Niedrigenergiehauses ein Wert von 30 kWh / m2 pro Jahr für die Raumheizung verwendet, da in unserem Land das Klima günstiger ist als in Deutschland und der Schweiz. In der Praxis sollte dieser Wert im Süden aufgrund der höheren Anzahl an Sonnentagen deutlich niedriger sein.
Wie kann man in einem Niedrigenergiehaus Energie sparen?
Damit das Haus, das wir bauen wollen, am Ende wirklich energiesparend ist, müssen in der Entwurfsphase einige grundlegende Bedingungen berücksichtigt werden: angemessene Ausrichtung des Hauses (Räume im Norden und Wohnzimmer im Süden), hochwertige Zimmerei mit dreischichtigem emissionsarmem Glas und Jalousien, als Schutz gegen Sommerüberhitzung, Luftdichtheit der Außenhülle, angemessene Zusammensetzung und Dicke der Außenwände und Dächer und schließlich die richtige und ausgewogene Auswahl der Heiz- und Kühlsysteme und Fotovoltaikzellen für die Stromerzeugung. Natürlich sollte in Niedrigenergiehäusern eine mechanische Belüftung mit Erholung sicherlich keine Option, sondern ein Standard sein.
Der Unterschied im Entwurfs- und Konstruktionsansatz zwischen einem Niedrig energie- und einem Passivhaus beruht auf der Tatsache, dass ein Niedrigenergiehaus mehr in hoch entwickelte Heiz- und Kühlsysteme investieren muss, um die Energie aus erneuerbaren Quellen wie Wasser, Sonne, Luft, Erde zu erzeugen. Im Bezug der Passivhaus Investition, verarbeitet man immer besser Isolierungen des Außenmantels und dessen 100% Luftdichtheit.
Ein Niedrigenergiehaus ist eine gute Wahl für alle Klimazonen, während der Bau eines Passivhauses im kontinentalen Teil mit einem raueren Klima, in dem sich der Heizbedarf auf 5 bis 6 Monate pro Jahr erstreckt, sinnvoller ist, insbesondere in Gebieten mit vielen sonnigen Wintertagen, in denen wir die Sonne unbegrenzt nutzen können, als freie Energiequelle.
Das Passivhaus zeichnet sich durch große Glaswände nach Süden und relativ kleine Fenster nach Norden sowie die Kompaktheit des Gebäudes aus. Diese Häuser erzielen dank der hohen Qualität des Wärmedämmgehäuses und der äußerst energieeffizienten Bauelemente enorme Energieeinsparungen. Der Komfort wird deutlich erhöht, der sogenannte individuelle “thermische Komfort” wird eingestellt.
Grundvoraussetzung für eine passive Konstruktion und ein generell energiesparendes Gebäude ist das äußere luftdichte Gehäuse. Die luftdichte Hülle muss durchgehend und fest um das gesamte Gebäude gelegt werden und darf keine Öffnungen aufweisen. Fenster müssen einen niedrigen Wärmeübergangskoeffizienten haben, der den Wert Uw = 0,8 W / m2K nicht überschreiten darf.
Die Verglasung muss mit dreischichtigem, emissionsarmem Glas erfolgen, das mit Gas gefüllt ist. Bei der Planung und Konstruktion ist besonders darauf zu achten, dass keine Wärmebrücken vorhanden sind. Dies stellt sicher, dass die Oberflächentemperatur des Hauses gleichmäßig und verlustfrei im Gebäude verteilt wird, und verhindert gleichzeitig das mögliche Auftreten von Schimmel an den Wänden sowie Feuchtigkeit in der Dämmung innerhalb der Holzkonstruktion.